Ein Rätsel für Olga (ein «richtiges»)
Über viele Jahre sind Werner Jundts legendäre Rätsel im «profil» erschienen. Eine Auswahl von 44 Rätseln ist nun als Buch erhältlich.
«‹Wann machst du mal ein richtiges Rätsel?›, fragte Olga. Das war unfair. Da sauge ich mir dreimal jährlich eine Knobelei aus den Fingern, darauf bedacht, dass dieses immer wieder ein wenig anders daherkommt – und dann das! Nachdem ich mich gefasst hatte, fragte ich zurück: ‹Was ist denn ein richtiges
Rätsel?› – ‹Halt so eines mit Buchstaben oder Wörtern›, meinte Olga, ‹und am Schluss gibt es ein Lösungswort› – AHA! Das war es also.»
So beginnt eines der Rätsel im Buch «Wir knacken das!» Einmalig und unvergleichlich sind Witz, Charme und Schalk, die den Rätseln von Werner Jundt innewohnen. Aber nicht nur dadurch unterscheidet sich das Büchlein von üblichen Rätselsammlungen.
Da ist beispielsweise die Artenvielfalt der Rätsel, der sich Werner Jundt verschrieben hat: Wir finden zum Beispiel «Pralinenklau», ein Rätsel in der Fläche, «Kugelpyramide», ein Rätsel im Raum oder das «Gasträtsel aus Absurdistan », das von Buchstaben und Wörtern handelt. «Retro Flower» befasst sich mit dem Deuten von Zeichen, und «Traue keinem über dreissig!» befasst sich mit Zahlen und Logik. Und schliesslich finden wir «Zickzack», ein
«handfestes» Rätsel, im letzten Teil.
Geeignet für den Unterricht
Obendrein besitzt jedes Rätsel eine Rückseite – nicht für die Lösung, wohlverstanden. Das wäre fast schon Verrat. Sondern für Fährten sowie Tipps für hilfreiche Strategien. Aber lediglich in dem Masse, wie sie für das Weitergrübeln nötig sind. Deshalb eignen sich die Rätsel auch gut für den Unterricht, wie ich selbst erfahren habe. Als «Rätselneffe» und Kollege hatte ich jeweils die Ehre, die Werke des «Rätselonkels» auf ihre Tauglichkeit und Richtigkeit zu überprüfen. Akribisch hatte ich mir stets die Lösungsstrategien notiert, die in die erwähnte Rückseite eingeflossen sind.
Lösungen als Schlusslicht
«Tausche nie ein gutes Rätsel gegen eine Lösung!», mahnt Rätselonkel Werner Jundt im Vorwort. Nun, so ganz auf die Präsentation der Lösungen zu verzichten, ging dann doch nicht. So bilden sie jetzt das werte Schlusslicht des Büchleins.
Die Verkaufszahlen von Puzzles sollen in der Corona-Krise um mehr als 50 Prozent hochgeschnellt sein. Regelmässig seien die Puzzles in den Geschäften ausverkauft, schreibt der Branchenverband. Möge dem Rätselbuch von Werner Jundt derselbe Erfolg beschieden sein!